Eine junge Frau braucht Hilfe beim Weg in ein selbstbestimmtes Leben
Jeder Mensch hat ein Recht auf selbstbestimmtes und eigenständiges Leben, unabhängig von seiner körperlichen oder geistigen Verfassung. Doch gerade Menschen mit einem Handicap haben es schwer, dieses Recht für sich zu beanspruchen. Vor allem dann, wenn sie auf Hilfe von Außen angewiesen sind.
Yvonne Mahlich ist seit ihrer Geburt behindert. Darum ging sie auf eine Schule für Körperbehinderte und wohnte im Wohnheim. Das macht sie auch heute noch. Nach ihrem Hauptschulabschluss versucht sie nun in eine passende Berufsausbildung zu kommen. Aber hier hat ihr vor allem Corona dicke Steine in den Weg gerollt.
Yvonnes Berufsausbildung kann nämlich nur über speziell geförderte Wege in besonderen Berufsbildungseinrichtungen stattfinden. Un die sind coronabedingt gerade nicht geöffnet oder nehmen keinen neuen Bewerber. Also sitzt Yvonne in ihrem Zimmer im Wohnheim und verbringt die die Zeit so sinnvoll wie möglich.
„Mit den anderen Bewohnern hier im Heim habe ich nicht viel Kontakt“, erklärt die 19 Jährige. „Sie sind auf Grund ihrer eigenen Behinderungen nicht so gut kompatibel mit mir.“ Aber sie hätte gern mehr soziale Begegnungen. Menschen, die ihre Freizeitinteressen mit ihr teilen und Geduld mit ihr und ihrer Behinderung haben.
Um diese verrückte Coronazeit dann doch zu etwas Gutem zu nutzen, wird Yvonne bald in ihre eigene Wohnung ziehen. Das Zwei-Zimmer-Appartement in Dresden ist barrierefrei und paßt zu Yvonnes Wünschen an Wohnraum.
Aber um wirklich allein wohnen zu können, braucht die junge Frau Assistenten. Nicht rund um die Uhr aber dennoch in entscheidenden Phasen des Tages. „Ich brauche früh und abends Hilfe. Aber auch jemanden, der mit mir ab und an mal kocht und mich bei Einkäufen und anderen Besorgungen unterstützt.“
Das wünscht sich Yvonne:
- Assistent:innen mit Humor und Geduld, da sie für ihr Leben gern lacht und mit ihrer Behinderung manchmal etwas mehr Zeit als andere benötigt.
- Menschen, die Spaß am Kochen haben, denn Yvonne probiert am Herd auch gern mal was Neues aus
- Leute, die vielleicht auch ihre Hobbys, Zeichnen und Tischtennisspielen, teilen; obwohl beim Tischtennisspielen der Spielpartner den Ball aufheben müßte, denn das kann Yvonne leider nicht
- Alter und Geschlecht der Assistenzpersonen sind ihr fast egal, sie würde sich aber über junge Menschen freuen
Auf Grund verschiedener gesellschaftlicher Gegebenheiten ist es nicht so einfach, auf einem leergefegten Markt, Personen für eine Assistenz zu finden.
„Dabei sind das gut bezahlte und vergleichsweise moderate Jobs“, meint Katrin Friedrich, Geschäftsführerin der Häuslichen Pflege und Betreuung GmbH, die ab Mai Yvonnes Betreuung in der eigenen Wohnung übernehmen wird. „Die Einzelassistenz für einen Menschen ist sehr gut individuell abstimmbar und wird genau auf den zu Betreuenden zugeschnitten. Auch Quereinsteiger können die Aufgabe prima bewältigen, da es sich nicht hauptsächlich um pflegerische Tätigkeiten handelt, sondern um eine Assistenz zum selbstbestimmten Wohnen und Leben.“
Bei diesen Assistenzleistungen kommt es vor allem auf Einfühlungsvermögen und Kreativität an, denn ein Alltagshelfer muß sich auf seinen Betreuten gut einlassen können. „Der Vorteil dieser Tätigkeit ist auch, dass wir im Team arbeiten. Die Arbeitszeiten sind klar umrissen und die Aufgaben der Assistenz werden auf viele Schultern verteilt. Gut getimte Dienstpläne schaffen Planungssicherheit für alle Seiten und ermöglichen es so, dass dieser Assistentjob auch als Nebenerwerb ausgeübt werden kann.“, so Katrin Friedrich. „Deshalb benötigen wir eben auch einen gewissen Stamm an Menschen, die diese verantwortungsvolle Tätigkeit übernehmen wollen.“
Wer Interesse hat und mehr Informationen braucht, meldet sich bitte unter: bewerbung@friedrich-pflege.de