Perspektivwechsel

Benjamin mit seinen neuen Klienten

Benjamin wagt sich an ein neues Berufsabenteuer

Bisher arbeitete Benjamin als Stationshelfer in einer Reha-Einrichtung. Trotz eigener Einschränkungen verrichtete er tagtäglich wertvolle, verantwortungsvolle Aufgaben. Durch seine Arbeit trug er dazu bei, für die Rehabilitanden ein gutes und angenehmes Umfeld zu schaffen. Er begleitete sie unter anderem zu Therapien und brachte die Mahlzeiten zu ihnen. Bei den Patienten war Benjamin auf Grund seiner freundlichen Ausstrahlung sehr beliebt.

„Eigentlich war ich ganz froh, dass ich in der Reha-Einrichtung arbeiten konnte. Die Aufgaben waren vielfältig und anspruchsvoll.“ berichtet Benjamin, der durch die Lebenshilfe Dresden e.V. im beruflichen Leben begleitet wird.

Der Arbeitsalltag brachte aber für den jungen Mann auch sehr herausfordernde Situationen mit sich. So zum Beispiel, wenn die planmäßigen Aufgaben durch plötzliche Erfordernisse unterbrochen werden mussten. Die reguläre Arbeit musste dennoch geschafft werden. Auch der Umgang innerhalb des Teams entsprach nicht immer Benjamins Erwartungen. Daraus erwuchs bei ihm eine Unzufriedenheit, die zu dem Wunsch nach Veränderung führte.

Also schaute sich der 27-Jährige selbst auf der Dresdner Jobmesse „Karrierestart“ nach einem neuen Betätigungsfeld um. Dort weckte der Beruf eines Pflegehelfers im privaten Pflegedienst sein Interesse. “Eine Tätigkeit in diesem Bereich konnte ich mir gut vorstellen,” berichtet Benjamin. Gemeinsam mit seinem Betreuer der Lebenshilfe Dresden e.V. machte sich Benjamin auf, nach einer geeigneten Firma zu suchen. 

So entstand der Kontakt mit unserem Pflegedienst. „Es war von Anfang an eine große Offenheit für Benjamins Anliegen in diesem Unternehmen zu spüren“, so ein Mitarbeiter der Lebenshilfe Dresden e.V.. Nachdem alle Formalien geklärt waren, konnte Benjamin schon nach kurzer Zeit in einer unserer WGs seinen Dienst antreten.

„Für uns ist die Arbeit mit Benjamin eine neue Erfahrung. Wir beschäftigen zum ersten Mal einen Mitarbeiter im Rahmen eines ausgelagerten Arbeitsplatzes einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung.“, sagt Katrin Friedrich, Chefin der Häuslichen Pflege und Betreuung Friedrich GmbH. „Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass Benjamin ein wertvolles Mitglied unseres Teams wird und seine Aufgaben sehr bald schon eigenverantwortlich umsetzen kann. Uns ist die Inklusion behinderter Menschen in unsere Gesellschaft sehr wichtig. Und so wollen wir ihnen nicht nur ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben in einer eigenen Wohnung ermöglichen, sondern unterstützen auch ihre Beschäftigung in der Arbeitswelt.”

Benjamin mit Bewohnern der WG und Kolleginnen
Benjamin mit Bewohnern der WG und zwei seiner Kolleginnen

Während Benjamin über seine neuen Aufgaben berichtet, strahlen seine Augen und er sieht zufrieden aus. “Hier in der WG ist die Arbeit wie in einer Familie und die Jungs sind mir in kurzer Zeit an Herz gewachsen“, sagt er. Bei seinem Tätigkeitswechsel wird er aktiv durch die „alten Hasen“, die WG-Betreuer, unterstützt. Sie weisen ihn in die tägliche Routine mit den behinderten Jugendlichen ein und geben ihm wertvolle Tipps im Umgang.

Benjamin kennt sich mit Betreuung und Hilfestellung aber auch schon bestens aus, da er ehrenamtlich bei einer Obdachlosenunterkunft arbeitet.

„Ich schätze an meiner neuen Arbeit das tolle Team, die entspannte Arbeitsatmosphäre und den herzlichen Umgang miteinander. Ich habe nun mehr Zeit für den einzelnen Klienten. In der Reha-Einrichtung musste vieles schnell und plötzlich passieren. Jetzt kann ich in Ruhe mit unseren Bewohnern reden, sie unterstützen und ihnen helfen.“

Benjamin wünscht sich, auch aus der eigenen Erfahrung heraus, mehr Akzeptanz, Sichtbarkeit und Wohlwollen für Menschen mit Behinderungen. 

Wir freuen uns, Benjamin in unserem Team begrüßen zu können und wünschen ihm alles Gute in unserer Firma.